Wenn wir überlegen uns beruflich oder privat zu verändern, stehen sich der Wunsch nach Veränderung und die Angst vor dem Unbekannten gegenüber, und wir gehen durch eine ambivalente Phase der Unentschlossenheit. Währenddessen betreten vor allem zwei unserer inneren Anteile die Bühne: unser Träumer und unser Pessimist wollen beide gehört werden und buhlen so lange darum, uns von ihren Argumenten zu überzeugen, bis sie uns auf eine Seite gezogen haben.
Je nach unserer persönlichen Veranlagung gewinnen dann entweder die Neugier und der Wunsch nach Veränderung, oder doch die Vorsicht und Angst. Denn es kann ja immerhin durchaus sein, dass wir mit unseren Plänen scheitern, unsanft auf dem Allerwertesten landen, womöglich verletzt werden und um aller-, allerschlimmsten Fall sogar sterben. Kleine Beruhigung an dieser Stelle: das passiert sowieso irgendwann, und deshalb können wir das Argument zur Entscheidungsfindung außer Acht lassen. Was wir allerdings tun sollten, ist das Risiko hinter dem Schritt zur Veränderung zu beachten, versuchen es gut einzuschätzen und bestmöglich im Griff zu haben. Was aber auch klar ist: wenn wir uns auf etwas Neues einlassen, dann wissen wir nur mit Sicherheit, dass es nicht mehr so sein wird wie vorher. Wir haben vielleicht eine vage Idee wie es sein wird, wenn wir losstarten und abheben, aber was dann passiert, liegt nicht ausschließlich in unseren Händen. Da können unerwartete Böen kommen, die uns in eine andere Richtung wehen. Vielleicht stellen wir fest, dass wir doch nicht so gut vorbereitet waren wie geplant. Was wir aber wissen, ist, dass wir mutig sind, Bekanntes loszulassen, den Sprung zu wagen.
Wenn wir uns schon auf dieses Abenteuer einlassen, dann sollten wir es auch genießen. Das gelingt, indem wir wie ein Kind neugierig und offen an die Sache herangehen. Wenn wir unsere Vorurteile und Vorstellungen ablegen und ohne Bewertungen, dafür aber mit allen Sinnen wahrnehmen, wie es sich anfühlt, nun abzuheben und zu fliegen. Wenn wir auf uns selbst vertrauen und sensibel spüren wie es uns geht.
Können wir das Adrenalin körperlich spüren? Ist es ein Mix aus Angst, aber vielleicht auch gleichzeitig aus Freude, Aufregung, und was noch? Welche Auswirkungen hat das auf uns? Fühlen wir uns lebendig, voller Lebensenergie, aufgeladen? Oder werden wir ganz ruhig, ruhen in uns und sind erfüllt von innerem Frieden und Harmonie?
All das werden wir nur erfahren, wenn wir aufhören zu träumen und uns darauf einlassen, loszulassen um abzuheben, zu fliegen, und irgendwo wieder zu landen.